Der Kirchsteig von Karnin nach L

	Der Kirchsteig von Karnin nach Langen Brütz Ein historischer Weg, der wieder durchgängig begehbar werden soll - so der Wunsch des Vereins "Warnow-Richenberger Land." Um diesen Weg der Bevölkerung bekannt zu machen, veranstaltete der Verein am 23.4.06 eine Wanderung entlang der alten Trasse. Ca. 20 Personen waren gekommen. Bei schönem Wetter erlebten sie eine wunderbare Landschaft, die einigen Zugezogenen völlig neu war.

	Zielpunkt des einstigen Kirchsteigs und Startpunkt der Wanderung war die Langen Brützer Kirche aus dem 19. Jahrhundert
	Hans -Peter Pipping (links) und Herbert Remmel (rechts) vom Verein " Das Warnow-Richenberger Land e.V." gaben einen fachlich fundierten Einstieg in das Thema "Kirchsteig" im Allgemeinen und "Kirchsteig Karnin-Langen Brütz" im Besonderen. Es wurde u. A. darauf hingewiesen, dass der Weg für die Karniner Einwohner zur Kirche an der Warnow entlang nicht nur der dichteste , sondern auch im Tal vor den Wetterunbilden geschützt war, und sich so im Laufe der Zeit zu einem Trampelpfad etablierte, der von allen akzeptiert wurde; auch von den Eigentümern., über deren Grundstücke der Weg verlief. Ironie des Schicksals: Dieser Satz war noch gar nicht lange ausgesprochen, da meldete sich schon ein Landwirt zu Wort, der sich über diese Wanderung nicht genügend informiert fühlte, und verständlicherweise darauf hin wies, dass auf seinem Acker gerade eingesät worden wäre. - Alle Wanderer versprachen, am Ackerrand zu gehen. Nun - dies war schon mal ein Hinweis darauf, dass es noch ein gutes Stück Arbeit ist, bis sich dieser Weg einmal (annähernd in seinem alten Verlauf) als öffentlicher Wanderweg etabliert haben wird.

	Als die Ackerflächen behutsam überbrückt worden waren, konnte der Blick in vorher verborgene Weiten schweifen. Obwohl das Grün der Bäume noch fehlte, war jetzt schon den meisten Teilnehmern klar: Dies ist ein "Traumweg", der kein Traum bleiben, sondern Realität werden sollte.

	Der Karpfenteich Ein Mini-see mit eigenem Steg (brauchen wir dafür eine Badeaufsicht?) - Eine Reihe von Langen Brützern mit über 10-jähriger Wohnerfahrerung kannte ihn tatsächlich bisher nicht.

Sogar Berge waren zu ersteigen, von oben bläst der Jäger und Naturschutzverantwortliche
Manfred Zimmermann auf dem Horn

Der Biber, ein Zeichen für eine relativ unberührte Natur, hat seine Spuren hinterlassen,
ein kleines Bäumchen zum Frühstück

der Weg geht Richtung Warnow
- keine Chance für Hackenschuhe

umgestürzte Bäume und unklarer Wegverlauf
- mit Spürhund ist man auf der sicheren Seite

Die Warnow ist erreicht, in einem wunderschönen Durchbruchstal zieht sich der Weg am malerischen Ufer entlang, hier kann man mit Eisvögeln und Wanderkanuten rechnen

erste Buschwindröschen

Strudel unterhalb der Karniner Brücke

In Karnin, einem idyllischen Warnowdörfchen mit stabiler ( das war nicht immer so) Brücke ist das Ziel der Wanderung erreicht . Herber Remmel berichtet, dass zur Blütezeit der Richenberger Mühle (heute sieht man nur noch klägliche Reste) hier sogar ein Wirtsstube gewesen sein soll. Dann erzählt er von dem sagenhaften Richenberger Schloss, das auf dem Berg des anderen Warnowufers gestanden haben und vom damaligen Fürsten Pribislav erbaut worden sein soll. Ein Traum des Vereins ist es immer noch, irgendwann die Grundmauern diese Bauwerks zu orten und vielleicht einmal sogar freizulegen. (-->Mehr dazu hier).

Den Rückweg trat dann jeder individuell voll neuer Informationen und Eindrücke an.
Fazit: Dieser Kirchsteig ist als Wanderweg eine echte Bereicherung für Langen Brütz. Es ist den Initiatoren zu wünschen, dass dies Projekt in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern bald Realität wird. Die Gemeindevertretung hat Unterstützung zugesagt. Das ist gut so.

kwell

weiterführende Links:
-->Der zweite Pribislaw und das Richenberger Schloss (H.Remmel)
-->Projektentwurf - Kirchsteig Karnin-Langen Brütz ("Das Warnow-Richenberger Land")

Fotos: kwell 2006

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